An(ge)dacht
Eine Krankheit geht um die Welt.
Unsere Welt steht Kopf.
Was am Anfang der Woche noch weit weg schien ist nun Realität geworden. Der Coronavirus verändert unseren Alltag. Er schränkt ein. Am 15. März feiern wir keinen Gottesdienst in unseren Kirchen. Menschen, die mir lieb sind, werden als Hochrisikopersonen eingestuft, Besuche sind nicht mehr möglich. Kitas und Schulen haben geschlossen, Eltern wissen noch nicht, wie sie die nächsten Wochen organisieren sollen. Supermarktregale sind leer. Menschen in Quarantäne fällt die Decke auf den Kopf. Verantwortliche in Politik und Gesellschaft müssen immer wieder neue Entscheidungen treffen. Arbeitende im Gesundheitswesen sind am Rande des Wahnsinns. Überhaupt fragen wir uns: Was wird morgen sein? Nächste Woche?
Unsere Welt steht Kopf.
Eine Krankheit geht um die Welt.
Aber auch: Das Evangelium geht um die Welt.
Christen in Wuhan, die sich sonst im Untergrund treffen, weil sie sonst Verfolgung und Strafen ausgesetzt wären, sind in den Straßen unterwegs und verkünden das Evangelium. Die Atemschutzmasken verhindern nicht nur die Ansteckung und Verbreitung des Virus sondern schützen auch die Identität der Christen.
Gottes schöpferischer Geist geht um die Welt: Ein Pfarrer in Italien ist mittlerweile sehr viel online unterwegs und entwickelt neue Ideen, wie unser Glaube weitergetragen werden kann in dieser Zeit. Online können Gebetsanliegen gesammelt werden, die dann ins Gebet genommen werden. Menschen sind begeistert und getröstet.
Nächstenliebe geht um die Welt: Menschen hier im Land werfen den Nachbarn einen Zetteln in den Briefkasten: Kann ich Ihnen etwas in der Apotheke mitbringen oder für Sie einkaufen?
Ein Gebet geht um die Welt. Auch wenn in der Kirche heute nicht Gottesdienst gefeiert wird, kann ich die Hände falten und das Vater unser beten. Und mich verbunden fühlen und wissen mit allen Christen auf dieser Welt und mit Gott, der da ist beständig. Gestern und heute und auch dann, wenn die Corona-Krise sich dem Ende neigt.
Vater unser im Himmel
Hallowed be thy name
Que ton règne vienne
Hagres tu voluntad
Sicht in Carlo et in terra
Vart dagliga bröd giv oss i dag
Und vergib uns unsere Schuld
As we also habe forgiven our debtors
Et ne nou soumets pa à la gestation
Mas libranos del mal
Ty riket är ditt
The power and the glory
In Ewigkeit
Amen.
Ein Gebet geht um die Welt.
Pfarrerin Sarah Zehme